Eine klangvolle Geburtstagsfeier

Franz-Leo Matzerath, Roman Payer, Hiltrud Kuhlmann, Chor und Orchester erhielten viel Beifall. Fotos: Ingo Rous

Schwerte. Die Auswahl des musikalischen Programms ist manchmal ganz entscheidend für den Erfolg einer Geburtstagsfeier, erst recht, wenn das Geburtstagskind eine Konzertgesellschaft ist. Die aus Schwerte hatte am Freitag zum 90. Wiegenfest in die Rohrmeisterei geladen. Es wurde mit einem Opern- und Operettenabend gefeiert. 300 Menschen waren dieser Einladung gefolgt. Sie erlebten einen äußerst klangvollen Abend mit stellenweise sehr bekannten Melodien, ausgesucht von Franz Leo Matzerath, dargebracht von der Neuen Philharmonie Westfalen, dem Chor der Konzertgesellschaft Schwerte, dem Oratorienchor Kamen sowie den Solisten Hiltrud Kohlmann  (Sopran) und Roman Payer (Tenor). Es war ein schöner Abend. So feiert eine „ehrwürdige, aber auch in die Jahre gekommene alte Dame“, wie es Dr. Ulrike Pfau-Tiefuhr in einer Positionsbestimmung zum 90. formuliert hat. Ihr galten übrigens am Freitag ganz besondere Grüße, hatte das Vorstandsmitglied der Konzertgesellschaft doch aus gesundheitlichen Gründen auf den Abend verzichten müssen.

Ältere Dame in Aufbruchstimmung

Rita Kauermann, Vorstand der Konzertgesellschaft.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Meise sprach zu den Gästen.

Ja, bestätigte Rita Kauermann in ihrem Grußwort, die Konzertgesellschaft sei eine ältere Dame, aber eine in Aufbruchstimmung! Die Konzertgesellschaft bestehe aus Überzeugungstätern, für die es kein Leben ohne Musik gäbe, sagt das Vorstandsmitglied. Wunderbare Konzerterlebnisse habe es gegeben und viele Glücksfälle. Franz Leo Matzerath gehöre dazu, natürlich Prof. Carl-Joachim Heinrich, der die Konzertgesellschaft mit „unglaublicher Kreativität, Weitblick und Geschick geführt hat. Wir sind dankbar, dass er uns als Beiratsmitglied weiter mit Rat und Tat zur Seite steht“, so Rita Kauermann. Alles sei aber nicht möglich ohne die Chormitglieder. Mit ihnen und den anderen Protagonisten „hat es hochwertige, besondere und abwechslungsreiche musikalische Ereignisse gegeben“. Die erlebe man auch auf größeren Bühnen in der Umgebung, aber „nirgendwo ist man den Musikerinnen und Musikern so nah wie in Schwerte“. Grußworte entrichteten auch die stellvertretende Bürgereisterin Ursula Meise und Dr. Christine Mast, Vorstand im Kultur- und Weiterbildungsbetrieb der Stadt Schwerte.

Duchdringende Intensität

Die Solisten des Abends: Hiltrud Kuhlmann und Roman Payer.

Zuvor hatte die Musik im Vordergrund gestanden. Orchester, Chor und Solisten begannen mit Liedern aus der Oper „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni. Nach der Pause standen Lieder aus den Operetten  „Land des Lächelns“ von Franz Lehár und „Frau Luna“ von Paul Lincke auf dem Programm – mit Ohrwürmern wie „Immer nur Lächeln“ oder „Das macht die Berliner Luft“. Die beiden Komponisten gehörten zu den musikalischen Wegbereitern ihrer Zeit.

Von der ersten Note an spielten die Musikerinnen und Musiker aus der Neuen Philharmonie Westfalen mit durchdringender Intensität. Die Qualitäten des Tenors Roman Payer sind ja in Schwerte nicht unbekannt. Zu einem Erlebnis wurde Hiltrud Kuhlmann, die für die Sopranistin Engjellushe Duka eingesprungen war. Stimmgewaltig gaben sich die Sängerinnen und Sänger aus den beiden Chören und sorgten so ebenfalls für einen herrlich schönen musikalischen Abend, an dessen Ende es lang anhaltenden Beifall gab

Das macht wohl die Schwerter Luft – auch wenn die in Halle 3 der Rohrmeisterei ganz schön warm war. Und bitte, liebe Konzertgesellschaft, stellt beim nächsten Mal den Dirigenten und die Solisten nicht auf die dunkelste Stelle der Bühne. Gerade sie haben mehr Licht verdient.

Noch ein paar Impressionen

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