Singer-Songwriter mit Ruhr im Blut: Olli Heinze singt um jede Stimme

Olli Heinze, hier auf dem Pannekaukenfest im vergangenen Jahr. Foto: Ingo Rous

Schwerte. Der WDR schreibt sich die Unterstützung von handgemachter Musik aus deutschen Landen auf die Fahnen. Da zögert der Schwerter Komponist Olli Heinze nicht lange und stellt am Montag, den 14. März seinen Song vor. Per Mausklick kann er sich so die Chance erspielen, noch einmal auf Sendung zu gehen. Für Ruhrstädter ist das die Chance, Heimatliebe per Click zu dokumentieren, die Leistungen des Musikers zu würdigen und ihm den Weg offen zu halten auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Am Ende des Blickwinkel-Interviews finden Fans den passenden Link, über den man am Montag gleich nach der Sendung zum Voting kommt. Wieso die Impulse zur Musik für ihn auch aus der Familie kommt, dass Wasser der Ruhr etwas ganz Besonderes ist und sich auch mal ein Singer-Song Writer aufregt, erzählt er im Interview. Ein Künstler, der aus sich selbst heraus musiziert, komponiert und immer den Menschen gegenüber im Blick behält. Wohltuend klar, gnadenlos offen und ganz ohne brachiale Attitüde. Auch mal sanft sein, heißt ja nicht gleich seicht werden.

Wer fällt dir spontan ein, der dich musikalisch lange begleitet hat – oder es noch tut?

„Der musikalische Dauerwegbegleiter, seit meiner Kindheit ist Bruce Springsteen. Er war immer dabei und hat mich bis heute durch seine Art begeistert. Wie er Songs schreibt, wie er sie live zelebriert, wie er mitreißt und das Gefühl gibt, dass es grade nichts Wichtigeres gibt, als diesen Moment…so habe ich Musik kennengelernt und zu fühlen begonnen. Ich selbst singe wie der Boss in meiner Muttersprache. Hab einige Zeit lang Coversongs gesungen, doch dann hat mir Stefan Stoppok durch einen Satz in seinem Lied „Viel zu schön“ quasi die Zunge gelöst. Der lautete: „Du wirst einen Weg finden, wo wahrscheinlich gar nichts draufsteht“. Und von diesem Tag an hab ich meine eigenen Lieder in der Art geschrieben, wie ich es grade mache. Schon verrückt, ist aber so. Und genau für solche Momente mach ich heute für andere Musik. Und freu mich, wenn der eine oder andere Text oder Song so wirkt. Dann natürlich mein Vater, der leider letztes Jahr verstorben ist. Er war selbst Komponist und Musiker und von ihm hab ich auf jeden Fall das Musiker-Gen. Seine Freude, mich auf der Bühne in meinem Element erlebt zu haben, macht mich sehr glücklich.“

Wenn du in drei Worten deine Musik beschreiben solltest?

„Ehrlich, gefühlvoll, nah.“

Wir leben in wilden und unruhigen Zeiten – du klingst aber (fast) immer relaxed und entspannt? Bist du immer ausgeglichen oder bringt dich auch mal etwas auf die Palme? Wo reagierst du dich dann ab?

„Ich bin immer entspannt… und ironisch!! Genau jetzt grade auch! (lacht) Im Ernst, natürlich bekomme ich auch oft eine Palme hingestellt… und bin fleißig bemüht, nicht gleich hochzuklettern. Natürlich habe ich mit meiner Musik und der Liebe zu ihr ein gutes Ventil. Ich bin als Singer/Songwriter Beobachter und schon immer hab ich mir gerne alle drei Seiten einer Medaille angesehen. Ich nehme viele Dinge sehr ernst, weil sie einfach richtig wichtig sind, weiß aber auch gleichzeitig, dass ganz Vieles eben nicht so wichtig ist, wie zuerst gedacht. In meinem Song, „Ist doch nicht schlimm“ besinge ich genau diese Sicht. Ich mag es einfach, an die gute Wendung zu glauben. Und wenn’s doch mal dick kommt, bin ich gerne draußen an der Luft.“

Deine Musik ist für mich „back to basic – simpel ohne einfach zu sein“ und mit sehr viel Bodenhaftung und Offenheit unterlegt…macht dich diese Art angreifbar? Welches Kompliment oder welche Kritik hat dich in letzter Zeit am meisten bewegt?

„Mich freut es immer sehr, wenn meine Musik bewegt. Wenn sie etwas verändert beim Zuhörer und dieser mit einem guten Gefühl nach Hause geht. Oft hat mein Publikum noch nie vorher was von mir gehört und wenn dann dennoch der Funke überspringt, ist das großartig! Sich auf eine Bühne zu stellen, macht sicher auch angreifbar, aber das hält mich nicht ab. Und es ist tatsächlich so, dass ich nirgendwo offener sein kann als auf der Bühne. Ein tolles Kompliment habe ich letztes Jahr auf dem Pannekaukenfest erhalten. Ich sei der „Bruce Springsteen auch Schwerte“ hörte ich nach meinem Song „Frei“ aus der Jury. Und das obwohl von meiner Affinität zum Boss nichts bekannt war. Scheinbar kam die „Wichtigkeit“ des Songs rüber. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Und wirkt nach.“

Hast du ein Motto oder Ziel für 2016?…und willst du noch etwas unbedingt loswerden?

„Motto, nein, eher einen Wunsch: Vorbeikommen beim nächsten Auftritt und voten für mein Lied „Wenn die Vögel Richtung Süden ziehen“ bei WDR2 nach nächsten Montag. Nochmal zum Voting nach der Sendung. Mir ist das Prozedere wichtig. Erst dann gibt es einen gültigen Link zum Voting. Das Voting dauert dann die ganz Woche. Man kann sogar öfter voten. wenn es gefallen hat. Aus den drei Neuvorstellungen und dem Sieger aus der vergangenen Woche wird ein neuer Wochensieger ermittelt. Dieser wird am darauffolgenden Montag erneut gespielt. Das ist natürlich mein Ziel und eine tolle Möglichkeit für mich.“

Was bedeutet Heimat für dich? Woran denkst du wenn du an Schwerte denkst?

„Ja ,mein Lied über Schwerte: „Schwerte pur!“ Das musste sein, ist schon ca. 14 Jahre her, als ich das geschrieben habe. Da hatten wir noch immer Stau im Westhofener Kreuz. Mittlerweile kann man sich ja auch schon wieder da drauf verlassen. (lacht) Ich hab ein paar Jahre nicht in Schwerte gelebt und hab tatsächlich das Wasser, unsere Ruhr vermisst. Die Ruhrwiesen haben etwas sehr Erdendes und gleichzeitig Weites. Das brauche ich. Ich spaziere auch sehr gerne durch unsere kleine Innenstadt und die Altstadt. Ich finde die Kulturszene in Schwerte großartig. Hier leben so viele kreative, engagierte Menschen mit viel Herzblut und tollen Ideen. Heimat ist wo ich mich Zuhause fühle und das ist genau hier.“

Der Link zum WDR: http://www1.wdr.de/radio/wdr2/musik/szene-nrw/szene-nrw-390.html

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Comments

  • Olli 11. März 2016 at 14:13

    http://www1.wdr.de/radio/wdr2/musik
    dann: Anhören und abstimmen (ab Montag 14.03.2016 – 21.30h)

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  • Olli 10. März 2016 at 13:19

    http://www1.wdr.de/kultur/musik/index.html dann: Anhören und Abstimmen (ab Montag 14.03.16 – 21.30h)

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