Für die Schulanfänger nur das Beste

Kreis Unna/Schwerte. Am Montag geht die Schule richtig los. Damit beginnt ein paar Tage nach der Einschulung für Kinder und auch für ihre Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Dazu gehört auch, auf eine gesunde Ernährung zu achten – nicht nur zum Frühstück.

Frühstück

Das erste zu Hause – das zweite zur Pause Kreis Unna. Langjährige Untersuchungen belegen, dass in Deutschland rund 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler zu Hause gar nicht oder nur unzureichend frühstücken und / oder kein Pausenbrot dabei haben. Das Frühstück ist aber ein ganz wesentlicher Baustein für die gesunde Ernährung unserer Kinder, denn mit leerem Magen können Körper und Geist keine Leistung bringen. Das unterstreicht der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreises Unna. Sinnvoll für Kinder – wie für Erwachsene – ist eine vernünftig zusammengestellte Mischkost, denn gesunde Ernährung bedeutet vor allem Ausgewogenheit.

Was ist für eine gesunde Ernährung zu berücksichtigen?

Für die Lebensmittelauswahl gelten bei der ausgewogenen Mischkost drei einfache Regeln:

  • reichlich – gilt für pflanzliche Lebensmittel und ungesüßte Getränke,
  • mäßig – gilt für tierische Lebensmittel,
  • sparsam – gilt für fettreiche Lebensmittel und Süßwaren.

Zu empfehlen sind daher reichlich Brot, Brötchen, auch Müsli und Cornflakes – jedoch ohne Zucker- oder Kakaozusatz – und eher als Vollkornprodukt, sowie Obst und Gemüse, um den Hunger zu stillen und die Energiezufuhr zu gewährleisten. Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark und Wurst sollten nur mäßig, Margarine, Butter und Süßwaren, also auch Nuss-Nougat-Creme, Marmelade oder Honig, nur sparsam gegessen werden.

Für eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung sollten Kinder im Grundschulalter etwa einen Liter ungesüßte Getränke wie Mineralwasser, Früchtetee oder Saftschorle, zu sich nehmen.

Was ist für Wohlbefinden noch zu bedenken?

Kinder können Flüssigkeit und die Kohlenhydrate als Energielieferanten weniger gut als Erwachsene speichern und brauchen daher für ihre Lernbereitschaft und Aufmerksamkeit das zweite Frühstück umso mehr. Zuckerreiche Lebensmittel wie Schokoriegel und die meisten so genannten „Kinderlebensmittel“ wie Fruchtzwerge oder Milchschnitte stillen nach Angaben des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes nicht den Hunger. Ihnen fehlen die wichtigen lang wirksamen Kohlenhydrate als Energielieferanten, die Vitamine und Mineralstoffe. Sie eignen sich nicht als Zwischenmahlzeit.

Mit dem ersten Frühstück (zu Hause!) wird die Leistungsfähigkeit am frühen Morgen in Gang gesetzt, das zweite Frühstück (in der Schule) verhindert einen stärkeren Leistungsabfall während des Vormittags. Zusammen sollen sie etwa ein Drittel der täglichen Nahrungszufuhr decken. Bei Grundschülern sind das rund 500 Kilokalorien (kcal.)

Vollkornprodukte machen länger satt

Um den ersten Hunger zu stillen, sind frühmorgens zum ersten Frühstück ausnahmsweise auch Zucker- oder Kakaozusätze, Marmelade, Honig oder Nuss-Nougat-Creme als „Brennstoff für das Gehirn“ in Maßen erlaubt. Hauptbestandteile sind und bleiben jedoch neben einem ungesüßten Getränk als Durstlöscher, ein Glas Milch (150 ml) oder ein Milchprodukt (Käse, Quark, Joghurt), reichlich Brot, Brötchen, Müsli oder Cornflakes.

Vollkornprodukte sättigen übrigens länger, da sie im Körper langsamerabgebaut werden als Brot aus gemahlenem Mehl und sollen unbedingt bevorzugt werden, damit das Kind dann bis zur großen Pause „durchhält“. Obst, Gemüse oder beides gehören bei Kindern zu jeder Mahlzeit.

Auch wenn das Kind so gut gestärkt zur Schule geht, braucht es in der großen Pause einen „Nachschlag“. Hat das Kind morgens ausgiebig gefrühstückt, braucht es zum zweiten Frühstück in der Schule nur eine kleine gemischte Portion „der erfolgreichen Vier“.

Milch ist wichtig – aber kein Durstlöscher Milch ist als Calciumlieferant für Kinder wichtig, aber Milch ist kein Durstlöscher. Im ernährungsphysiologischen Sinne handelt es sich um ein Nahrungsmittel. Eine Tasse Vollmilch liefert rund 100 kcal, wovon 47 Prozent „Fettkalorien“ sind. Grundschulkinder benötigen täglich rund 400 Milliliter Milch bzw. 400 g Milchprodukte (Käse, Joghurt, Quark usw.). Weitere Informationen rund um die Milch gibt es unter http://www.schulmilch.nrw.de/eu-schulmilchprogramm.htm.

Wer isst schon gern allein?

Aus der AOK-Familienstudie 2010 geht hervor, dass in jeder dritten Familien nicht gemeinsam gefrühstückt wird. Der neue Lebensabschnitt des Kindes sollte für die Eltern Anlass sein, auch die eigenen Gewohnheiten zu überdenken und den Kindern ein gutes Beispiel zu geben. Gemeinsam essen hat auch einen sozialen Aspekt, gibt Gelegenheit zum Gespräch und den Kindern Sicherheit.

Bei Fragen steht beim Kreis Unna Dr. Petra Winzer-Milo als Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes unter Tel. 0 23 03 / 27-11 59 oder E-Mail petra.winzer-milo@kreis-unna.de zur Verfügung.

 

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