Maßanzug für die Kunst: Tanzstudio bereitet sich aufs Welttheater vor

Die Katase-Skulptur – ein idealer Spielort. Fotos: Andrea Reinecke

Schwerte. Begleitend zum Welttheater der Straße werden in diesem Jahr fünf Tänzerinnen und Tänzer des Folkwang Tanzstudios die Aktivitäten auf dem Rohrmeistereiplateau ergänzen. Unter der Choreographie von Carla Jordao und mit wohlwollender Begleitung der Mentorin Henrietta Horn kam die Compagnie nun zum Ortstermin mit Übungsstunden. Vorfreude auf ein besonderes Ereignis, gefördert von der regionalen Kulturpolitik des Landes NRW.

Wenn Carla Jordao die beiden Spielorte für die Inszenierung rund um das Thema Lichtkunst – Unna und Schwerte – vergleicht, fällt immer wieder ein Wort: poetisch und verbindend. Mit dem Rohrmeistereiplateau und den hochkarätigen Kunstwerken in den Ruhrauen ist der Ort speziell und für die Portugiesin nach und nach zu erschließen. „Wir haben mit der Bespielung der Katase-Skulptur begonnen und auch den Holzsteg als Spielfläche genutzt. Beim Brunnen sind wir noch nicht ganz schlüssig und stecken noch in der Arbeit, aber ich denke es wird eine Tänzerin sein, die ihn bespielt und das Wasserelement aufnimmt.“

Bekanntes mit neuen Augen sehen – Inszenierung der besonderen Art

Carla Jordao (r.) und Henrietta Horn besuchten am Dienstag die Rohrmeisterei.

Es ist die Arbeit am lebenden Objekt, mit Raum und Umgebung, mit Natur und Tagesstimmung, die am Ende die zwei Aufführungen zum Welttheater begleiten werden. Schon jetzt ist klar: es wird elektronische Musik geben, für die Ali Ostovar verantwortlich zeichnet. Inspirationen findet die Choreographin auch in den Schwarz-Weiß Fotografien von Helena Almeida. Mit den Wechselbeziehungen zwischen Tänzern und Kunstwerken wird die Uraufführung Ende August schon jetzt mit Spannung erwartet.

Im Juni und August werden die Tänzer erneut proben und auf rund 30-40 Minuten angesetzten Aufführen durchdeklinieren. Beim ersten Ortstermin an der hellen Kammer von Kazuo Katase gibt sich der Aluminiumkubus mit seiner verschobenen und durchbrochenen Oberfläche als guter Spielpartner, als sanfter Riese. Wenn zum Abend Beleuchtung und Dramatik zunehmen, wird der Gesamteindruck noch einmal ganz anders und die Inszenierung des oft gesehenen wird noch einmal auf den Kopf gestellt. Vorfreude bei allen Beteiligten und Henrietta Horn merkt an: „Es ist faszinierend,was sich seit den ersten 2000er Jahren alles getan hat. Damals haben wir uns noch im Bauwagen umgezogen und heute diese Erweiterung.“

Herbert Hermes vom Förderverein des Welttheaters verweist auf die lange Tradition der Kunstform Tanz: „Schon seit Beginn hat der Tanz in Schwerte bei der Entwicklung des Welttheaters in unterschiedlichen Formen eine Rolle gespielt. Wir freuen uns auf das Ergebnis.“

 

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